Das Geld muss weg! Nur wohin?

Wer momentan Geld vernünftig anlegen möchte, hat es wirklich nicht leicht! Oder doch? 

 

Aufgrund der Krisen der letzten Jahrzehnte haben die Notenbanken mit der Schaffung von weiteren Billionen Dollars und Euros reagiert. Sollte einmal zu wenig Geld vorhanden sein, können sich die Akteure am Kapitalmarkt neues Geld günstig besorgen. Ausgelöst von dieser extrem expansiven Geldpolitik der internationalen Notenbanken ist in unserem Geldsystem sehr viel Geld vorhanden und es wird täglich mehr. Der Kapitalmarkt und wir alle als Teilnehmer haben uns daran gewöhnt – ähnlich wie ein Drogenabhängiger, der regelmäßig seine Dosis erhöhen muss.

 

Die Notenbanken haben es bis jetzt geschafft, das System am Laufen zu halten und davon profitieren wir alle. Mittlerweile gibt es jedoch immer mehr Anzeichen dafür, dass sich zu viel und zu billiges Geld im System befindet. Die immer weitere Verbreitung von Strafzinsen verstärkt den Anlagedruck – das Geld muss schließlich vom Konto „weg“! Aber wohin? Dazu gleich mehr.

 

Zunächst einmal möchte den Fokus auf das „Wohin nicht!“ lenken. In den vergangenen Monaten haben die Geldströme bei einigen Anlageklassen zu Übertreibungen geführt:

 

- Die Bewertungen an Teilen der Aktien- und Immobilienmärkte sind in den vergangenen Jahren mit einigen Unterbrechungen zu stark gestiegen,

 

- Zunehmende „Zombisierung“ von Unternehmen, die ohne das billig über neue Schulden zu beschaffende Geld schon insolvent wären,

 

- Doge Coin: Was als Spaß 2013 begann, hat sich in den letzten Monaten zu einer Kryptowährung (digitales Geld) mit einer immensen Marktkapitalisierung von über 30 Mrd. € entwickelt,

 

- Angelehnt an die Netflix-Serie „Squid Game“ kam im Oktober eine Kryptowährung auf den Markt, deren Kurs zunächst innerhalb weniger Tage von 0,01 $ auf zeitweise über 2.500 $ um dann wieder auf 0,01 $ zu implodieren nachdem sich das Ganze als Betrug herausstellte,

 

- Weiterhin Renditen am Anleihemarkt vor allem bei Staatsanleihen erster Bonität von unter 0 % trotz steigender Inflation. 

 

Solche Entwicklungen sind rational oft nicht nachvollziehbar. Die Finanzgeschichte lehrt uns einerseits, dass Übertreibungen länger andauern können als es rational (und uns lieb) ist und andererseits, dass diese auch wieder abgebaut werden. Wir müssen nur dem Drogenabhängigen die Dosis Schritt für Schritt reduzieren, damit er möglichst lange lebt! 

 

Übertragen auf die eigenen persönlichen Finanzen ist das genaue Hinschauen ohne Emotionen das Gebot der Stunde für den vernünftigen Anleger.

 

Jetzt aber wirklich zu dem „Wohin“. 

 

Je nach den aktuellen Renditepräferenzen und Risikoeinstellungen empfiehlt es sich ganz klassisch und emotionslos eine auf die persönlichen Finanzen und den individuellen Anlagehorizont ausgerichtete Anlagestruktur zu entwickeln und die Anlageklassen über sogenannte ETF´s (börsennotierten Fonds mit sehr günstigen Kosten) abzudecken. Daraus ergibt sich dann eine Depotstruktur, die über die Käufe der ETF´s abgebildet werden kann.

 

Bei der konkreten Umsetzung ist entscheidend, wie viel der Anleger selbst machen möchte bzw. was er sich mit seinem Wissen und mit seiner Umsetzungsstärke zutraut. Von dem „Do-it-yourself-Depot“, über das Selektieren der Fonds durch einen sogenannten „Robo-Advisor“ bis hin zur Auslagerung des gesamten Prozesses an einen Vermögensverwalter ist Vieles möglich. Auch der klassische Bankberater ist noch eine Möglichkeit. Entscheidende Kriterien bei der Auswahl der gewünschten Unterstützung sind die Unabhängigkeit des Anbieters von bestimmten Produktlieferanten und die vom Kunden zu bezahlenden einmaligen und laufenden offenen und versteckten Kosten. Letztendlich gilt es eine Systematik zu entwickeln, wie mögliche Sparraten investiert oder eventuell notwendige Entnahmen abgewickelt werden.

 

Apropos Systematik. Wir Menschen haben vielfältige Möglichkeiten entwickelt um uns selbst, unsere Ziele und die festgelegten Wege zum Wohlstand zu hintergehen und uns damit selbst zu  sabotieren und zu betrügen. Helfen kann hier das Entwickeln und disziplinierte Befolgen einer Systematik zum Vermögensaufbau. Bei Fragen können Sie den Autor gerne ansprechen.

 

Fazit: Trotz Geldschwemme, Bewertungsblasen, Strafzinsen, Kryptobetrug & Inflation ist es leicht, Geld vernünftig anzulegen: Just do it! 

 

Über den Autor:

Stefan Serret war viele Jahre in nationalen und internationalen Banken im Bereich der Vermögensanlage verantwortlich tätig. Der Autor und unabhängige WohlstandsCoach hat die GeldSchule mit dem Ziel gegründet, den erfolgreichen Umgang mit Geld und die systematische Erhöhung von Wohlstand zu fördern - ganz ohne Produktverkauf.

 

Webseite: freiheit@die-geld-schule.de

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